World Superbike kommt in die Niederlande
Carlos Checa (Althea Ducati) kommt als WM-Leader nach Assen. Der 38 Jahre alte Katalane gewann drei der bisher vier Saisonrennen und weist einen Vorsprung von 19 Punkten auf Yamaha-Star Marco Melandri auf. Auch wenn das Thema Melandri gegen Biaggi zuletzt start thematisiert wurde, stellt Marco Melandri klar: „Biaggi ist für mich ein Fahrer wie jeder andere, er ist mir weder sympathisch noch unsympathisch."
Weltmeister Max Biaggi (Alitalia Aprilia) will seinen verpatzten Auftritt von Donington unbedingt wettmachen. Der Römer liegt im 49 Punkten nur an der vierten Position des Zwischenklassements, sein Rückstand beträgt bereits 42 Punkte. Dazu kommt: Auch 2010 war Assen für den 39 Jahre alten Italiener mit den Plätzen 6 und 4 nicht gerade ein gutes Pflaster. Sein Teamkollege Leon Camier brachte die Aprilia RSV vor einem Jahr in Lauf 1 auf Platz 3, flog jedoch im zweiten Rennen spektakulär ab.
Leon Haslam kommt für BMW Motorrad Motorsport als großartiger dritter der Zwischenwertung an das legendäre Circuit van Drenthe, wo der 27 Jahre alte Brite 2009 und 2010 beeindrucken konnte. In den letzten vier Rennen stand „Pocketrocket" dreimal auf dem Podium. Viele BMW-Fans hoffen sogar zu recht, dass Haslam in Assen gar den ersten BMW-Superbike-WM-Triumph einfahren könnte. Leon Haslam: „Natürlich sind meine Erwartungen groß, schließlich weiß ich, dass Troy Corser schon im Vorjahr dort um den Sieg gefahren ist."
Großer Druck lastet auf dem Team Castrol Honda und Jonathan Rea. Zum einen gewann Rea im Vorjahr in Assen beide Rennen auf souveräne Art und Weise. Zum anderen gab es in den bisherigen vier Saisonrennen nur die Ränge 12, 4, 5 und 6 für den schnellen Nordiren.
Bei Yamaha ist Eugene Laverty von seiner Gehirnerschütterung von Donington Park wieder vollkommen erholt. Effenbert-Ducati-Pilot Sylvain Guintoli will sich am Montag nach den Rennen unter das Messer begeben. Der Franzose will sich vor allem die erlittenen Knochenbrüche am Fuß behandeln lassen.
Supersport-WM
In der 600er-WM dominierten in Donington Park die Yamaha-R6-Piloten Luca Scassa und Chaz Davies aus dem Team ParkinGo. WM-Neuling Scassa führt die WM-Tabelle nach zwei Rennen auch mit dem Maximum von 50 Zählern an.
Teamkollege Davies gelang bereits im Vorjahr mit der Triumph Rang 4 hinter Laverty, Lascorz und Sofuoglu. Auch die Motocard-Kawasaki-Piloten Broc Parkes und David Salom kommen jederzeit für Podiumsplätze in Frage. Dies gilt auch für die beiden PTR-Honda-Piloten Sam Lowes und James Ellison aus Großbritannien, genauso wie für Gino Rea aus dem Honda-Team von Step Racing.
Beim Heimrennen in den Niederlanden erhofft sich aber vor allem die Truppe von Hannspree Ten Kate einen Aufwärtstrend. Speerspitze Fabien Foret blieb bislang nach einem Plattfuß in Australien und dem Trainingssturz in Donington ohne WM-Punkte. Ob der Franzose nach der Finger-OP an der rechten Hand schon wieder voll bei Kräften ist, bleibt abzuwarten.
Superstock 1000 und 600
Die Superstock-Piloten feiern auf dem Circuit van Drenthe ihren Saisoneinstand. Vor allem die 1000er-Piloten nutzten vergangenes Wochenende noch die Rennen in der italienischen Meisterschaft als Generalprobe. Zu den Favoriten zählen die BMW-Italia-Asse Sylvain Barrier und Lorenzo Zanetti.
Nicht weniger als sieben BMW-S1000RR-Piloten finden sich in der Entry-List der 29 permanenten Teilnehmer 2011. Auch die Pedercini-Piloten Leandro Mercado, Bryan Staring und Marco Bussolotti sollten für Spitzenplätze in Frage kommen.
Ebenfalls zu den Mitfavoriten zählen Lorenzo Baroni und Davide Giugliano mit den Althea-Ducati. Barni-Ducati-Pilot Danilo Petrucci hat mit seinem Sieg in der italienischen Stock-1000-Serie ebenfalls ein klares Zeichen gesetzt.
Im Team Alpha Technik, das bei Garnier-BMW eingegliedert ist, feierte der erst 17 Jahre alte Bayer Markus Reiterberger seine Premier auf dem internationalen Renn-Parkett. Der Yamaha-R6-Cupsieger von 2010 absolvierte zuletzt Testfahrten in Aragon und Valencia und zeigte sich von der BMW begeistert.
European Junior Cup und Moriwaki Cup
In Assen beginnt auch für die 14 bis 17 Jahre alten Junioren im European Junior Cup eine ganz neue Ära. Neben Assen sind die ehrgeizigen Juniors mit ihren einheitlichen Kawasaki 250R-Ninjas noch an fünf weiteren Schauplätzen der Superbike-WM 2011 im Einsatz.
Die 14 Piloten aus neun Nationen absolvierten zuletzt Fahrtrainings in Spanien und sind für den Saisonauftakt somit bestens gerüstet. Der deutschsprachige Vertreter ist der Sachse Tom Busch. Eine zusätzliche Motivation für die Ninja-Junioren ist sicher auch die Tatsache, dass das Rennen am Sonntag vor dem zweiten Superbike-WM-Lauf vor vollen Rängen stattfindet.
Auch der Moriwaki-Cup feiert in Assen seine Premiere und sorgt für ein dicht gedrängtes und hochwertiges Rahmenprogramm. Während die Kawasaki-Junioren eine offizielle Rahmenprogramm sind, ist der Auftritt der Moriwaki-Piloten eine einmalige Angelegenheit. Der Rest der Moriwaki-Nachwuchsserie, wird zum Großteil in den Niederlanden ausgefahren. Im Moriwaki-Cup (250er-Honda-Viertakter) werden 19 Talente aus den Niederlanden, Belgien und Italien in der Startaufstellung stehen.